Wirksamkeit

Gefühlssensitivität und Stressbewältigung bei Lehrern und Schülern.

Die Entwicklung und die Überprüfung der Wirksamkeit des MUDV-Programms fand statt im Teilprojekt 3 des FuN-Kollegs "Gesundheitsförderung im Regelunterricht der Grundschulen in Baden-Württemberg", einem von der Landesregierung Baden-Württemberg geförderten Forschungsprogramm.

Projektidee:

Ein Trainingsprogramm zur Förderung der Gefühlswahrnehmung wird in dritten und vierten Klassen erprobt. Theoretischer Hintergrund sind das klientzentrierte Konzept und Konzepte zur emotionalen Intelligenz. Der Unterricht wird in Epochen gegliedert und bezieht sich auf Inhalte des Bildungsplanes für Grundschulen in Baden-Württemberg. Das Training liefert bedeutsame Informationen über die Wirksamkeit solcher Programmelemente. Es werden positive Auswirkungen auf das Belastungserleben, die Gefühlswahrnehmung, das Sozialverhalten und das Angstbewältigungsverhalten erwartet. Dieses Projekt wird vom Wissenschaftsministerium und vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gefördert und an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd durchgeführt.

Ziele, Fragestellungen

Die Fähigkeit, Gefühle bei sich selbst und bei anderen wahrzunehmen und damit umzugehen, erweist sich in verschiedenen Forschungssträngen als bedeutsam für seelische Gesundheit. Zahlreiche Untersuchungen, z.B. aus der personzentrierten Theorie, belegen den Zusammenhang zwischen seelischer Gesundheit und der Fähigkeit, mit sich selbst in Kontakt zu sein: Personen mit der Fähigkeit zur Selbstexploration eigener Gefühle sind weniger gestört und können besser kommunizieren. Die Fähigkeiten zur Gefühlswahrnehmung und zum Umgang mit Gefühlen werden auch mit dem Begriff "Emotionale Intelligenz" beschrieben als eine Persönlichkeitseigenschaft, welche die Basis bildet für soziale Kompetenz, Kreativität, Problemlösefähigkeit, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit. Zusammenhänge dieser Art wurden bislang auf korrelativer Basis und bei Outcomestudien im klinischen Bereich untersucht. Wir verfolgen die Fragestellung, ob sich präventiv durch Unterrichtsepochen bei Grundschülern Veränderungen im Erleben, Verhalten und im Umgang mit Emotionen bewirken lassen.

Methoden

In einer Interventionsstudie mit Versuchsgruppen-Kontrollgruppen-Design unterrichten Lehrer nach kurzer Einweisung anhand von manualisierten Unterrichtseinheiten Grundschüler der Klasse 3 und 4. Während eines Schuljahres finden 3 jeweils 3tägige Epochen statt.

Inhalte des Trainings sind:

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung von Gefühlen,
  • Gefühle erkennen, benennen und vergleichen können.
  • Empathie fördern, darin eingeschlossen Zuhören lernen und Einfühlungsvermögen üben.
  • Stress- und Angstbewältigungsverhalten,

Hauptergebnisse:

Die Evaluationsstudie belegt die Wirksamkeit in vielen Details.

Bisherige Veröffentlichungen zum Projekt:

Bieg, S. & Behr, M. (2002). Wahrnehmen und Erleben von Gefühlen. Ein Ansatzpunkt für die schulische Förderung. Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung. 33, (4), 277-288.

Bieg, S. (2003). Emotionale Sensitivität für Grundschüler. Entwicklung und Evaluation eines Trainings. Marburg: Tectum.

Bieg, S. & Behr, M. (2005). Mich und Dich verstehen. - Gefühle erkennen, Andere verstehen, Angst bewältigen. Emotionale Sensitivität für 7 bis 12 jährige. – Ein manualisiertes und evaluiertes Programm für Schule und Pädagogik. Göttingen: Hogrefe.

Bieg, S. & Behr, M. (unter Begutachtung). Förderung der Emotionswahrnehmung und der Bewältigung von Angst und Stress bei Grundschulkindern.

 

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